Unsinkbarkeit des Jollenkreuzers Greif 650

Der Greif 650 gilt als unsinkbar. Jedenfalls wird das erzählt. Aber stimmt das auch?

Beim Kauf des Bootes wurde uns schon erzählt, dass der Greif 650 unsinkbar sei. Aber bei oberflächlicher Recherche findet man dazu mehr oder weniger Meinungen, aber so ganz genau beschwören kann es dann doch keiner. Vielleicht, weil noch kein Greif das Gegenteil beweisen konnte. Und so richtig große Ausdauer hatte ich bei der Recherche auch nicht gerade, zumal mein Eindruck ist, dass die Suchmaschinen im Grunde immer schlechter werden.

Warum also nicht einen KI-Chat die Arbeit machen lassen. ChatGPT hat dafür extra einen „Deep Search“-Modus. Und immerhin hat er in dem Modus auch gute 5 Minuten gebraucht. Die Antwort möchte ich euch nicht vorenthalten.

Herstellerangaben zur Unsinkbarkeit

Der 15-m² Jollenkreuzer Greif 650 wird von offiziellen Stellen als „unsinkbar“ beschrieben. Die ursprüngliche Werft (VEB Yachtwerft Berlin Köpenick) gab an, dass das Boot selbst mit 150 kg Zuladung noch unsinkbar bleibt​ (veb-yachtwerft-berlin.de). Diese Unsinkbarkeit wird durch konstruktive Maßnahmen erreicht – insbesondere durch den Einbau von Auftriebskörpern aus geschlossenzelligem PU-Schaum (PUR-Schaum). Trotz dieser festen Auftriebselemente blieb im Entwurf genügend Stauraum für Ausrüstung und Gepäck erhalten​. Kurz gesagt: Nach Herstellerangaben soll der Greif 650 selbst im vollgelaufenen Zustand nicht untergehen.

Konstruktion und Auftriebskammern

Für die Unsinkbarkeit sind spezielle Auftriebskammern im Boot verantwortlich. Laut technischer Dokumentation sind zwei Bereiche des Rumpfs mit geschlossenporigem Schaumstoff ausgeschäumt:

  • Vorschiff (Bug/Vorpiek): Der Innenboden im Bug (Vorpiekboden) ist mit PU-Schaum gefüllt. Diese vordere Auftriebskammer dient als Reserveauftrieb, falls das Vorschiff vollläuft.
  • Heck/Cockpit-Bereich: Ebenso ist der Bereich zwischen den Cockpit-Stauräumen (also unter dem Cockpitboden zwischen den seitlichen Backskisten) mit PU-Schaum ausgefüllt. Diese Schaumfüllung im Heck sorgt für zusätzlichen Auftrieb, falls das Cockpit oder Achterschiff vollläuft.

Der verwendete Polyurethan-Hartschaum ist geschlossenzellig, nimmt also kein Wasser auf und behält dadurch seine Schwimmfähigkeit dauerhaft bei​. Zusätzlich ist der Rumpf in robuster GFK-Bauweise gefertigt; teils wurde eine Sandwichbauweise (GFK mit Schaumkern) verwendet, was dem Boot einerseits Stabilität verleiht und andererseits das Eindringen von Wasser durch die Außenhaut erschwert. Auch die selbstlenzende Plicht (selbstentwässerndes Cockpit) trägt zur Sicherheit bei, da eingedrungenes Wasser automatisch ablaufen kann. All diese Bauweisen zusammen sorgen dafür, dass ein Greif 650 im Falle einer Kenterung oder Leckage zwar volllaufen, aber immer noch an der Wasseroberfläche treiben sollte.

Erfahrungsberichte und Forumsmeinungen

Bootsforen und Eignerberichte bestätigen im Wesentlichen die Unsinkbarkeit, weisen aber auf wichtige Details hin. In einer Kaufberatung im Boote-Forum wurde beispielsweise angemerkt, dass eine Greif 650 zwar „unsinkbar“ ist, jedoch nicht kentersicher – will heißen, sie kann umkippen (kentern), auch wenn sie anschließend schwimmfähig bleibt. Ein gängiger Merksatz lautet: „Eine Jolle kann kentern, dank ihrer Auftriebskörper allerdings nicht sinken.“ Genau dieses Prinzip gilt auch beim Greif 650. Praktisch bedeutet das: Nach einer Kenterung schwimmt das Boot noch, aber es liegt ggf. gekentert im Wasser. In Segelforen wird daher betont, dass ein voll Wasser gelaufenes Jollenkreuzer-Boot zwar nicht untergeht, jedoch seine Formstabilität verliert und ohne Hilfe von außen nur schwer aufzurichten oder zu lenzen (entleeren) ist (segeln-forum.de). Unsinkbar heißt in diesem Kontext also „treibt im Notfall an der Oberfläche“, nicht dass ein Kentern ausgeschlossen wäre. Für Fahrteneinsteiger ist die Unsinkbarkeit dennoch ein beruhigender Sicherheitsfaktor, auch wenn man sich der Grenzen bewusst sein muss.

Erfahrungsberichte von Eignern untermauern die Konstruktion: Im Blog „Tide 2 – Mit dem Jollenkreuzer auf die Ostsee“ (Seesucht) beschreibt ein Segler, wie er seinen Greif 650 für Küstentörns ausrüstete. Er hebt hervor, dass der Rumpf außen komplett wasserdicht ist, die Greif über eine selbstlenzende Plicht verfügt und durch fest eingebaute Auftriebskörper ein Sinken verhindert werden soll. Dieses Vertrauen in die Unsinkbarkeit wurde durch Krängungstests bestätigt – das Boot nahm bei extremer Schräglage zwar Wasser, richtete sich aber immer wieder stabil auf, ohne unterzugehen. Solche Praxisberichte zeigen, dass die konstruktiven Auftriebsreserven im Greif 650 nicht nur auf dem Papier existieren, sondern auch unter realen Bedingungen wirksam sind.

Unterschiedliche Ansichten und Quellenbewertung

In der Sache selbst herrscht weitgehend Einigkeit: Der Greif 650 gilt aufgrund seiner ausgeschäumten Auftriebskammern als unsinkbar. Herstellerangaben und technische Unterlagen liefern hierfür klare Fakten (z.B. die 150 kg-Zuladungsangabe der Yachtwerft Berlin). Diese Quellen sind sehr glaubwürdig, da sie direkt aus der Konstruktion und Erprobung des Boots stammen. Auch objektive Beschreibungen (etwa Bootsporträts oder Verkaufsbroschüren) stützen den Unsinkbarkeits-Anspruch mit konkreten Details zu Material und Bauweise.

Unterschiedliche Meinungen findet man eher in der Interpretation dieser Unsinkbarkeit: Einige Segler betonen sie als großen Sicherheitsvorteil, andere relativieren, dass Unsinkbarkeit keine Garantie gegen Kentern oder schwierige Situationen ist. So sind Aussagen wie „unsinkbar, aber nicht unkenterbar“ im Forum kontextuell nachvollziehbar – sie stammen von erfahrenen Seglern, die Neulingen klarmachen wollen, dass man trotz Auftriebskörpern verantwortungsvoll segeln muss. Diese Forumsbeiträge sind aus praktischer Sicht glaubwürdig: Sie widersprechen nicht der Unsinkbarkeit an sich, sondern ergänzen sie um den Hinweis, was im Ernstfall passiert. Da es sich um Erfahrungswerte handelt (z.B. wie ein volllaufendes Boot reagiert), kann man ihnen durchaus Gewicht beimessen. Allerdings sind Forenaussagen naturgemäß subjektiv und sollten im Zweifel durch technische Fakten untermauert werden.

Zusammenfassend ergibt sich folgendes Bild: Ja, der Greif 650 ist unsinkbar, dank eingebauter Schaum-Auftriebskammern im Bug und Heckbereich. Diese Einschätzung wird von Herstellerseite sowie vielerlei Nutzern übereinstimmend vertreten. Die unterschiedlichen Blickwinkel in Foren – von Begeisterung über die Robustheit bis zur Mahnung vor Leichtsinn – widersprechen sich nicht, sondern ergänzen einander. Angesichts der übereinstimmenden Angaben aus Konstruktion und Praxis kann man die Unsinkbarkeit des Greif 650 als sehr glaubwürdig ansehen. Voraussetzung ist natürlich, dass die baulichen Auftriebselemente intakt sind und nicht durch Umbauten oder Alterung beeinträchtigt wurden. Wenn diese Bedingung erfüllt ist, schwimmt eine Greif 650 auch in Notlagen weiter an der Oberfläche – ein Sicherheitsplus, das in dieser Bootsklasse durchaus üblich und bewährt ist.

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