Hoppla, plötzlich schwimmt es

Lange, lange, fast genau ein Jahr, ist auf dieser Website nicht passiert und plötzlich schwimmt das kleine Boot. Es wurde also viel gebaut, aber nicht berichtet. Das wird nachgeholt, bringt jedoch eine Menge Unordnung in die Seite. Sei es drum, jetzt wird nach jahrelanger Arbeit erst einmal genossen. Für den Bau der Besegelung ist auch im Winter noch Zeit.

Als das Boot zum ersten Mal zu Wasser gelassen wurde, sind wir an dem Tag nicht einmal gefahren. Wir haben es stattdessen genossen, mit unserer Familie auf dem Boot und im Hafen die vorläufige Fertigstellung des kleinen Schiffchens zu feiern. Dafür haben wir spontan übernachtet. Die kleine Kajüte ist erstaunlich wohnlich, wenn man das so sagen darf. Man fühlt sich keinesfalls beengt und sehr geborgen. Es ist ausreichend Platz zum Schlafen, Sitzen und Bewegen, obwohl meine Frau und ich groß und ich auch dreidimensional deutlich größer bin. Alles prima.

Am nächsten Tag sind wir erstmals gefahren. Das allerdings war keine Freude und wurde auch schnell abgebrochen. Ohne Pinnenverlängerung kann man dieses Schiffchen nicht angenehm fahren; man muss weit hinten sitzen, dann sinkt das Heck weit ein und der Bug hebt sich wo weit, dass man an dem Kajütaufbau nicht hinüber- und nur eingeschränkt vorbeischauen kann. Das mag auf einem größeren See oder küstennah gehen, auf einem Fluss mit Schiffs- und Freizeitverkehr und gelegentlichen Schwimmern keine gute Idee. Für die nächste Ausfahrt habe ich eine Pinnenverlängerung besorgt. Jetzt kann man weiter vorne sitzen, dabei leidlich auch über die Kajüte sehen. Ich fahre aber, man mag mich vielleicht für sonderbar halten, am Liebsten im Stehen. Da kann ich alles sehen, muss mich nicht halb verdreht verkrampfen und habe einen schönen Rundumblick auf die herrliche Weserlandschaft.

In der Zwischenzeit haben wir bereits mehrere kleine Tagesausflüge gemacht, die ganz entspannt waren. Dazu beigetragen hat auch das Pokerspiel mit dem Motor. CLC empfiehlt einen sehr kleinen Motor wie den Honda mit 2,3 PS. Der hat unbestreitbar Vorteile wie die wartungsarme Luftkühlung und eine Fliehkraftkupplung, aber einen entscheidenen Nachteil: Lautstärke. Ich habe mich für einen Mercury mit etwas mehr PS entschieden, genauer 3,5 PS. Trotz des etwas höheren Gewichtes war die Entscheidung richtig, denn der bringt deutliche Reserve gegen Strömung und insbesondere Wind, sodass wir schon mit weniger als Viertelgas und entsprechend moderater Lautstärke zwischen 7 bis 8 km/h fahren können. Mit nicht einmal Halbgas bringt es das Boot lt. GPS-Messung mit Navionics auf 11,9 km/h, das wäre etwas mehr als die rechnerische Rumpfgeschwindigkeit. Bei mehr Gas taucht das Heck nur noch ab, logisch. Bei einer „Reisegeschwindigkeit“ von 7 bis 9 km/h kommt man nett voran und kann sich noch ohne Geschrei  verständigen. Ich würde es mit einem Fahren im VW Käfer oder Renault 4 bei Tempo 80 vergleichen, falls sich jemand noch an sowas erinnert.

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Eine Antwort

  1. Lieber Carlos,

    es ist ein richtig schnittiges Boot geworden und für das Wasser fast zu schade. Nur kann man es nicht in der Vitrine stehen lassen. Daher wünsche ich Dir zusammen mit der Familie viel Freude, Spass und Entspannung und immer genügend Wasser unter dem Kiel.
    Verbringt auf dem Boot eine sehr glückliche Zeit!

    Viele Grüße

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