Dezember – die richtige Zeit für Törn zum Steinhuder Meer

Ich will ehrlich sein: der Törn fand mit dem Auto statt, aber mit dem Boot hat er zu tun. Ich war beim Segelmacher. Das ist in diesem Fall schon ein paar Sätze wert.
Image by K. H. J. / MCI from Pixabay

Die Sache begann im Hochsommer. Nachdem John Harris, der Konstrukteur des Bootes, im Handbuch dringend vom Selbstnähen des Segels abrät, suchte ich im Internet nach einem Segelmacher in der Nähe. Ins Auge fiel mir schnell eine Firma am Steinhuder Meer. Auf der Website gibt es Preisbeispiele und klare Kommunikationskanäle. Ich mag sowas. Auf meine Anfrage gab es gleich eine nette Antwort, es gingen ein paar Mails hin und her und nach wenigen Tagen hatte ich mein Angebot. Wer bei dem Preis ans Selbstnähen denkt, muss entweder sehr viel Zeit oder eine masochistische Neigung haben.

Sails are so very much more than just flat sheets with neat hems sewn around the edges. They are sophisticated three-dimensional aerodynamic foils, with much subtlety in shaping and detail. This isn’t salesman jive; the difference between a flat blue polytarp sail and a professionally-made sail isn’t 10 or 15 percent in performance. It’s 70 or 80 percent. You might not be able to sail to windward with a flat sail, and at best you’ll be disappointed and look like a lubber.

Vor ein paar Tagen die Anfrage, ob ich wegen technischer Fragen vorbeikommen dürfe. Hmm, eigentlich schlecht, Weihnachtsendspurt wegen Rabattaktion, jede Menge Arbeit … ach, kommen Sie ruhig, wann passt es? Geht es morgen? Alles klar.

Pläne eingepackt, Bauhandbuch für alle Fälle, mehr als eine halbe Stunde würden wir wohl kaum brauchen. Dachte ich. Es sollte anders kommen.

Freundlicher Empfang im Büro des Wohnhauses. Zum Einstieg mein Hinweis, dass hier jemand steht, der ein komplettes Rigg bauen will, aber vom Segeln keinen blassen Schimmer hat. Kein Problem. Jana und Sascha Sommer haben mir alles haarklein und geduldig erklärt und zusammen mit mir Pläne und Bauhandbuch gewälzt. Das alles für ein Segel, das eher unter den Begriff einer großen Serviette fällt im Vergleich zu dem, was „richtige Segelboote“ brauchen.

Mit der geplanten halben Stunde sind wir dann bei Weitem nicht ausgekommen. Da sind zwei supernette Leute, die nicht einfach Segel aus polnischer Produktion verkaufen, sondern ihre Segel und das Segeln lieben. Ich habe viel gelernt und bin mit dem allerbesten Gefühl nach Hause gefahren. Mich wundert nicht, warum der Sail Service Germany  so gute Bewertungen quer durchs Netz hat. Ich freue mich auf meine Segel.

Das musste mal gesagt werden.

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Eine Antwort

  1. Moin Herr Urban,

    da waren wir aber überrascht – wir wollten nur mal einen Blick in Ihren Blog werfen und da steht plötzlich was über uns:-)
    Vielen lieben Dank für Ihr so positives Feedback und den netten Besuch hier bei uns in Steinhude. Viel Spaß weiterhin bei Ihrem Pocketship-Projekt!

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