Aus Holz und Epoxid wird ein bisschen Yacht

Zwar ist der Innenanstrich alles in allem eine anstrengende und wegen der Lösungsmittel lästige Arbeit. Aber das Ergebnis zaubert ein Lächeln ins Gesicht.

Die Lackierarbeiten waren zwar nicht besonders angenehm, aber schon mal ein Segen gegenüber den vorangegangenen Arbeiten. Nachdem die Luftblasen und Buckel ausgeschliffen und, wo nötig, repariert waren, wurde die ganze Fläche mit Schleifpapier 120-er Körnung angeschliffen, ausgesaugt, gewischt und grundiert. Danach erfolgte ein Zwischenschliff mit 240-er Körnung, die erste Schicht Bootslack und nach einem weiteren Zwischenschliff, ebenfalls mit 240-er Körnung die Deckschicht. Optional kann man eine dritte Schicht auftragen. Ich fand es angesichts des Ergebnisses nicht notwendig, zumal die Flächen im nun gestrichenen Bereich größtenteil nicht sichtbar sind und keiner mechanischen Belastung ausgesetzt sind. Aber ich halte es mir noch offen. Im Bereich des Oberschiffes kann ich mir drei Lackschichten gut vorstellen, den letzten Zwischenschliff würde ich dann mit 400-er Schleifpapier machen.

Nach jedem Schliff habe ich das komplett Boot mit einem Werkstattsauger ausgesaugt und – das kann ich sehr empfehlen – die Flächen kurz vor dem Anstrich mit Staubbindetüchern gewischt. Umgangssprachlich werden sie auch Honigtücher genannt, weil sie leicht klebrig sind und wirklich auch die letzten Staubkörner und Fussel noch aufnehmen, die einen sonst nach der Lackierung noch ärgern. Den Unterschied kann man fühlen. Es empiehlt sich, die Tücher mit Nitril-Handschuhen anzufassen, weil man die leicht klebrige Substanz nur mühsam von den Händen bekommt.

Vom Plan abweichend habe ich den Innenrumpf bis zur derzeit bestehenden Oberkante gestrichen. Eigentlich soll man unter dem Niveau der Cockpitsitze bleiben, weil dort noch Epoxidnähte verklebt werden müssen. Ich wollte aber nicht mehr als notwendig später in Kriechhaltungen streichen, das hat mir bisher gereicht. Ich werde daher vor dem Verkleben der Leisten und Sitzflächen minimalistisch die benötigten Streifen schleifen, was mit der Fingerfeile sehr schnell und gezielt machbar ist. So muss ich später unter den Sitzen liegend nur diese kleinen Streifen nachlackieren. Mir schien das ein besserer Weg zu sein, vielleicht liege ich auch falsch.

Der verwendete Farbton ist ein Perlweiß, das sicher gut mit dem beabsichtigten dunklen Grün harmonieren wird. Ein gedecktes Weiß wurde mir von einigen Seglern sehr empfohlen, weil es nicht so stark blendet wie ein Reinweiß. Die Werkstatt sollte man gut belüften, am besten für Durchzug sorgen; in der Rumpfschale riecht es nach einiger Zeit durchaus unangenehm nach Lösungsmitteln.

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